Zum Rohrflechten

#1 von Biggi , 04.09.2011 05:15

Das verflechten von Rohr-, Weiden- und Palmenblättern zu Kunst- und Gebrauchsgegenständen wird von allen Naturvölkern ausgeführt, und die Gelegenheit und die Gleichmäßigkeit solcher Arbeiten hängt von der Geschicklichkeit der arbeitenden Hände ab.
Wir nahmen für unsere Proben und die kleinen Modelle Peddigrohr.
Man braucht für jede Arbeit Rohr in zwei verschiedenen Stärken.
Das stärkere für die Staken ( Name für die Rippen des Gerüstes ), das dünnerer für die Flechtfäden, die um die Staken laufen und vor Beginn der Arbeit einige Stunden in Wasser liegen müssen.
Das starke Rohr für die Staken wird so lange trocken verarbeitet, bis man es für den Randabschluß biegen muß.

Wir beginnen mit dem runden Untersetzter (Seite33), der mit Rand 3 cm Durchmesser hat, und schneiden dafür 2 Staken 35 cm und Ersatzstake 0 cm lang.
Probe zeigt,



wie die Staken kreuzweise übereinander und zu einer Gruppe die Ersatzstake (siehe Schraffierung) gelegt wird, und man sieht, wie zu Beginn der Flechtfaden liegen muß.
Danach beginnt das spiralförmige Auf -und Abflechten -2.Probe.



Die Arbeitsseite ist immer die rechte Seite.
In den ersten Runden geht der Flechtfaden wechselnd über und unter eine Stakengruppe.
Nach einigen Runden teilt man die Gruppen paarweise auf.
Die Ergänzungsstake bleibt allein.
Durch diesen Vorgang erhält man eine ungerade Stakenzahl, und man kann ohne Unterbrechung den Flechtfaden spiralförmig um die Mittelrunden führen.
Die Runden müssen ohne Zwischenräume dicht nebeneinander liegen.
Im weiteren Verlauf werden die Staken einzeln umflochten- siehe 3. Probe.



Hat das Geflecht einen Durchmesser von 2,5 cm erreicht, lagt man die Arbeit einige Stunden ins Wasser und führt dann mit den geweichten Staken auf der linken Seite des Geflechts den geschlossenen Rand nach den Proben 7 – 9 aus.

Man kann aber auch für den Anfang gleich eine größere Anzahl Staken wählen, legt diese sternförmig übereinander zu einer Gruppe, wieder die Ersatzstake, siehe auch hier die Schraffierung . Bild.



Auf dieser Probe sieht man deutlich, wie der Flechtfaden um die Stakengruppe läuft und nach einigen Runden versetzt läuft.Um dies zu erreichen, muß man am Anfang einer Runde zwei nebeneinanderliegende Stakengruppen aufnehmen.

Die . Probe



zeigt eine zweite Möglichkeit, wie man die gleiche Anzahl Staken als Geflecht in der Mitte legen kann und dann mit dem Flechten beginnt, die Ersatzstake ist auch hier schraffiert. Man kann aber auch mit einer geraden Stakenzahl arbeiten, dann fällt die Ersatzstakeweg.

Nach der . Probe



legt man mal Staken kreuweiseübereinander, legt einen langen Flechtfaden zur Hälfte, beginnt wie Probe zeigt, und beim spiralförmigen Flechtgang kreuzt man vor jeder Stakengruppe und später vor jedem stakenpaar beide Fäden- siehe 7.Probe, .



Für größere Arbeiten muß man noch zusätzliche Staken in das Geflecht einstecken.
Damit man eine gleichmäßige Arbeit erhält, steckt man neben jede Stake eine zweite Stake in das Geflecht ein, flicht noch einige Runden über die paarweise liegende Staken., wobei man die Paare schon leicht voneinander trennen kann und setzt später die Arbeit über die einzelnen Staken fort.
Im weiteren Arbeitsverlauf laufen beide Fäden dicht nebeneinander – siehe Probe 8.




Für einen ovalen Untersetzer oder Korbboden braucht man eine Anzahl Querstaken, die man vorsichtig in der Mitte aufschlitzt.
Durch die Schlitze steckt man die angespitzten Längsstaken.
Wie die Probe 0 zeigt,




werden die Staken verteilt, und da es einen gerade Anzahl Staken ist, flicht man auch mit doppelten Faden.
In den großen Stakenlücken kreuzt man beide Fäden, damit das Geflecht nicht locker wird.





es geht bald weiter mit Bildern
ich bitte um Geduld Mocca

Biggi  
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